2010-08-24

Nikon Serie E 100 mm f2.8

Wie die meisten Spiegelreflex-Einsteiger habe ich mir als erstes Wechselobjektiv ein Teleobjektiv ausgeguckt. Nikon hatte damals zusammen mit der Nikon EM eine Serie preiswerter Wechseloptiken rausgebracht, die Serie E. Zu dieser und dem Vergleich mit den "richtigen" Nikkor-Objektiven ist viel geschrieben worden, für Nikon Puristen kamen diese Objektive nie in Frage, ich als Schüler - notorisch knapp bei Kasse und trotzdem markenbewusst - war die richtige Zielgruppe.
Nach dem Erwerb der Nikon EM im Mai habe ich also den Rest des Jahres 1982 gespart und hatte nach Geldgeschenken zu Weihnachten die ca. 200 DM zusammen, die das Objektiv kosten sollte. Am 27. Dezember bin ich dann also in die Stadt, um festzustellen, dass mein bevorzugter Fotohändler keines mehr da hatte. Enttäuscht klapperte ich dann weitere Fotogeschäfte ab und wurde belohnt. Ein anderer Händler hatte die ganze Serie E zum halben Listenpreis im Angebot und ich habe das ersehnte Teil gleich für sagenhaft günstige 100 DM erworben. Später habe ich mich geärgert, warum ich nicht gleich noch ein Weitwinkel dazugenommen habe.

Das legendäre Nikkor 105 mm f2.5 als Vorbild kommt das Serie E 100 mm f2.8  leichter und kompakter daher, die Konstruktion ist zum Teil aus Plastik und die Linsen nur einfach vergütet. Die optische Leistung ist trotzdem klasse, wie auch aktuelle Vergleichstests noch zeigen. Die Mechanik ist auch sehr robust, wie mein eigenes Beispiel zeigt, denn es ist am Filtergewinde nach einem Sturz inkl. schwerer Kamera eingebeult und hat trotzdem keinen größeren Schaden genommen. Heutige Consumer AF-Objektive können in Sachen Robustheit bei weitem hier nicht mithalten. Die Linsenkonstruktion besteht aus 4 Linsen in modifizierter Cooke-Anordnung, ähnlich einem Tele-Xenar.

Wofür kann man's am Besten verwenden. Natürlich bei offener Blende unter natürlichen Lichtverhältnissen als Portrait-Objektiv, wie dieses (nachher digital abfotografierte) Dia von 1993 beweist: 


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