2010-11-11

Kodak DC290

Obwohl erst ca. 10 Jahre alt gehört die Kodak DC290 schon zu den Sauriern unter den Digitalkameras, so schnell ändern sich hier die Zeiten. Ich habe diese Kamera im Sommer/Herbst 2000 für meine Abteilung in der Firma kaufen dürfen (also auch nicht selbst bezahlt), eine große Auswahl hatte ich damals nicht, denn unsere Firma hatte mit nur einem Fotohändler einen Vertrag und der hatte uns diese hier empfohlen. Ca. 1500 DM haben wir hingelegt für das Ding, die technischen Daten lesen sich aus heutiger Sicht wie aus grauer Vorzeit. Für unsere Zwecke, nämlich Dokumentation taugt sie allerdings heute noch. 
Nimmt man die Kamera heute in die Hand, fällt die zähe Bedienung auf. Nach dem Anschalten fährt das Objektiv langsam und geräuschvoll aus, fast 6 Sekunden dauert das. Nimmt man dann die Kamera vors Auge, und drückt den Auslöser halb runter wird scharfgestellt, auch das geräuschvoll und im Sekundenbereich. Beim Auslösen erklingt ein sattes elektronisches Klack aus dem Lautsprecher unter dem Sucher. Das Menü ist relativ verspielt, bietet aber viele wichtige Funktionen. Die wichtigsten erreicht man wie von analogen Modellen gewohnt über eine separate LCD-Anzeige auf der Oberseite der Kamera.
Über die technischen Daten kann man viel im Internet lesen, auch gute Reviews. Ein interessanter Aspekt ist, dass Kodak die Kamera mit 3.3 MP beworben hat, obwohl der Sensor nur 1792x1200 Pixel (= 2.1 MP) liefert. Lösung: Die Kamera rechnet in einem der Modi auf 2240 x 1500 Pixel hoch, auf Kodaks Web-site kann man das heute noch lesen. Konkurrenten von Kodak sind mit solchen Interpolationstechniken damals sogar noch weiter gegangen, z.B. Fujifilm mit dem sog. SuperCCD-Sensor, der in der FinePix 4700 Zoom oder der baugleichen Leica Digilux 4.3 zum Einsatz kam und dort aus 2.4 mio Pixeln 4.3 MP Auflösung machte...
Die Kodak liefert ansehnliche Bilder mit knackigen Farben und guter Schärfe. Viele Features bereichern diese Kamera z.B. ein IR-port (zum Austausch der Bilder mit dem Computer oder anderen Kameras, wo hat man sowas heute?) und ein fast anachronistisch wirkender Anschluß für ein Synchronblitzkabel. Wir haben je eine 16 MB und eine 32 MB CompactFlash-Karte benutzt, damit kommt man im guten JPEG-Modus ca. 40 bzw. 80 Bilder weit. Ersatz-Batterien (am besten Akkus) sollte man immer dabei haben, auch bei  kürzeren Foto-Sessions sind die ruck-zuck alle, besonders wenn man das kleine Display häufig benutzt. Für mich war's sehr interessant die Kamera heute nochmal in die Hand zu nehmen, morgen kommt sie wieder in der Firma in den Schrank, nicht das einer danach sucht... 

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