2010-12-31

Zeiss Ikon Ikoblitz 5

Ich besitze insgesamt drei Kondensatorblitze für Blitzbirnchen, diesen hier habe ich von meinem Vater, der ihn zusammen mit der Exa II verwendet hat. Das Blitzbirnchen auf dem Bild passt nicht wirklich, es hat einen falschen Sockel, ein passendes hatte ich aber nicht.
Das Gerät selbst ist in einem tadelosen Zustand, mangels spezieller Batterie und Blitzbirnchen wird ers aber wohl nie mehr selbst blitzen. Eine Bedienungsanleitung für den Blitz kann man hier einsehen.

2010-12-29

Polaroid Land Model 80 "Highlander"

Erna, eine Amerikanerin mit deutschen Wurzeln,  hieß die alte Dame, die meiner Frau (als diese Kind war) diese Sofortbildkamera zum Spielen geschenkt hat. Damals (in den 1970'ern) gab es schon kein Film-Material mehr für diese Rollfilm-Sofortkameras, sie wurden von den sog. Packfilm-Kameras abgelöst. Edwin Land hatte Ende der 40er Jahre mit seiner Firma Polaroid diese Kameras auf den Markt gebracht und war überaus erfolgreich damit. Eine Übersicht über alle Polaroid-Sofortbildkameras und das dazugehörige Film-Material gibt die Land-List. Das Model 80 hier wurde von 1954 bis 1957, mit geringen Modifikationen als 80A und 80B bis 1963 ca. 1.5 mio mal gebaut und wurde vor Nachbau durch eine Reihe von Patenten geschützt, z.B. diesem hier:
Die Kamera ist insbesondere durch ein berühmtes Foto bekannt geworden, welches Mary Moorman durch Zufall am 22. November 1963 vom Attentat auf John F. Kennedy, Sekundenbruchteile nach den tödlichen Schüssen gemacht hat. Sie ist von der anderen Seite der Straße beim Fotografieren gefilmt worden. Sie hat später versucht das Foto auf ebay für 225,000$ zu verkaufen, ist aber gescheitert. Auf ihrer Web-site gibt es heute neben Links auf diese Foto und Geschichten dazu auch die Anleitung zur Kamera.

Bis auf den einmaligen Sofortbild-Mechanismus ist die Kamera technisch eigentlich nichts besonderes, Optik (ein Dreilinser mit 100 mm Brennweite f8.8) und Verschluss entsprechen Box-Standards.  Die Verarbeitung ist erstklassig, bis auf den Balgen und die Linsen ist alles aus Metall. Interessanterweise gibt es für den Anschluss eines optionalen Blitzgerätes (nur) einen Mittenkontakt. Ist diese Kamera eine der ersten, die diesen verwendet hat? 
Meine Frau hat als Kind übrigends ein alternatives Sofortbildverfahren für die Kamera erfunden. Es wurde vorher ein Bild gemalt und formatgerecht zugeschnitten in der Kamera plaziert. Nach Drücken des Auslösers konnte man die hintere Klappe öffnen und das Bild wieder entnehmen!

2010-12-27

Dias digitalisiern - Digitizing Slides

Ich besitze aus meinen analogen Tagen noch ein paar tausend Dias und ein paar von denen sind so interessant und auch gut gelungen, dass ich sie mir hin und wieder mal ansehen möchte. Was liegt da näher als diese zu digitalisieren. Die ersten Versuche mit unserem Epson-Scanner, der auch eine Durchlichteinheit genau für diesen Zweck hat, sind nicht nur sehr mühsam und langwierig verlaufen (für ein Dia braucht man mehrere Minuten) sondern auch das Resultat war eher bescheiden. Gute Diascanner, die sowas halbwegs automatisiert erledigen kosten ein paar hundert Euro, es musste eine preiswertere, schnelle und gute Lösung her und die geht so:
1) Man benötigt für die Digitalkamera ein Makro-Objektiv, welches einen KB-analogen Abbildungs-maßstab von 1:1 erlaubt, mein Zuiko 35 f3.5 kann sogar 2:1.

2) Meinen Dia und Negativ-Halter habe ich mir komplett aus altem Fotokram selbst zusammengeklebt. Eine alte Gummi-Gegenlichtblende lieferte den 52mm Filterring zum Anschluss an das Objektiv, das Gummi habe ich abgeschnitten und den Ring auf einen alten Nikon-Gehäusedeckel aus Plastik geklebt. Ein alter Diabetrachter ("Gucki") wurde seiner Linse beraubt und vorne draufgeklebt (vorher natürlich ein entsprechendes Loch in den Adapter schnitzen. Fertig:

From my analogue days I still own some thousand slides. A few of them are so interesting and well done, that I view them for myself every once in a while. What would be better than have these digitized. The first experiments with our Epson scanner, which has an optional transparency adapter for just this purpose were awful. Theynot only run very tedious and lengthy (it takes several minutesfor just one slide) but the result was also rather modest. A good slide scanner , which operates more or less automatically cost a few hundred Dollars. It had to be a cheaper, quicker and result in excellent images. This is how it works:

1) For your digital camera you need a macro lens with a reproduction scale of 1:1 (35 mm equivalent). My Zuiko 35 f3.5 allows even 2:1.

2) My slide and negative holder I have glued together from old foto stuff. An old rubber lens hood supplied the 52mm filter ring for connection to the lens, the rubber was cut off and I glued the ring on an old Nikon body plastic cap. An old slide viewer ("Gucki") was robbed of his lens and glued to the center of it (before, of course, I cut a corresponding hole in the adapter):
3) Dieser Dia-Repro-Vorsatz wird also vor's Makroobjektiv geschraubt und horizotal ausgerichtet. Die Kamera kommt am besten auf ein Stativ und stellt das Ganze vor eine große weiße Wand. Jetzt kann man mit dem in der Kamera eingebauten Blitz schöne Tageslicht-Aufnahmen machen.
3) Screw this slide copier onto the macro lens and align it horizotally. It is recommended to put the camera on a tripod and place it in front of a large white wall. Now you can use the built-in camera flash to enlighten the scene with day-light (it's easier in terms of white ballance).

4) Wie man sich leicht vorstellen kann, gelingt so ein "Diascan" in Bruchteilen einer Sekunde. Allerdings muss man immer noch Dia für Dia in diesen Reprovorsatz stecken. Trotzdem geht es ruck-zuck. Ein 50er Magazin ist in ca. 3 Minuten abfotografiert.
4) As you can imagine, such a "slide scan" is done in a fraction of a second. However, one must still put slide for slide into the holder. Nevertheless, it is very fast. A magazine with 50 slides is photographed in about 3 minutes.

5) Digitale Nachbearbeitung ist natürlich nötig. Dias sind ja bekanntlich im Format 3:2, meine FourThirds-Kamera macht daraus 4:3, es bleiben bei meiner Konstruktion je ein schwarzer Balken oben und unten, sowie ein kleiner schwarzer Rand links und rechts. Man kann das natürlich Bild für Bild mit beliebiger Bildbearbeitungs-Software erledigen und dort auch Weißabgleich, Kontrast, Helligekit, Gamma-Kurve, Schärfe etc. einstellen. Es zeigt sich aber schnell, dass dies für die meisten Fotos immer nahezu gleich ist. Warum nicht auch das automatisieren. Mit der kostenlosen Software IrfanView kann man im Batch-Modus die Rohdaten in brauchbare Digitalbilder in einem Schwung umwandeln. Inklusive Durchschauen, abspeichern etc. habe ich so ca. 100 Dias in der Stunde geschafft und das in äußerst brauchbarer Qualität, wie folgende Aufnahme eines Schwarz-Weiß Dias von 1988 beweist:

5) Digital editing is of course necessary. 35 mm slides come in 3:2 format, my FourThirds camera takes 4:3 images. Thus, it remains a black bar at each the top and bottom and a small black border on the left and right. You can crop this frame by frame with any image editing software and also do white balance, contrast, brightness, adjust gamma curve, sharpness, etc.. But it turns out quickly that the settings almost always are the same for most photos of one series. Why not automate this. The freeware IrfanView has a batch mode to convert raw data into useful digital images in one go. Including looking through, save, delete etc I've done about 100 slides per hour at the very reasonable quality, such as the following picture taken from a black and white slide (1988):
Wem der Selbstbau zu aufwendig ist, kann so einen Dia-Repro-Vorsatz auch kaufen, z.B. hier. Ich habe nur gute Erfahrungen mit der Methode gemacht. Es geht schnell und liefert Top-Ergebnisse. Wenn ich z.B. in Kundenrezensionen bei Amazon lese, dass jemand 10.000 Dias mit einem 1000€ teuren Diascanner machen will, der für jedes Dia 5 Minuten braucht, kann ich nur den Kopf schütteln.

For anybody sparing the effort of the DIY, you can also buy such slide copier e.g. here. Some of them come with an internal lens (no need for the macro lens) and can be used even with more simple digital cameras. I made only good experiences with the method. It's fast and delivers excellent results. I can only shake my head reading a customer review on Amazon. The guy wants to scan 10 000 slides with a 1000 € slide scanner that takes five minutes for each slide and is happy with that...

2010-12-25

Olympus Zuiko D 35 mm Makro f3.5

Das Olympus Zuiko D 35 mm f3.5 war mein allererstes spezielles Makro-Objektiv und gleichzeitig das einzige Objektiv, welches ich zweimal gekauft habe. Dazu unten mehr. Makro-Fotografie hat mich schon immer fasziniert, wegen der hohen Preise der speziellen Objektive habe ich mir aber immer mit einer Vorsatzlinse oder Zwischenringen beholfen. Die Ergebnisse damit haben durchaus meine Erwartungen erfüllt. Bei diesem Objektiv jedoch sah die Sache anders aus. Es ist wirklich das günstigste Makro-Objektiv, was es seit langem am Markt gibt und von der optischen Leistung her gesehen gleichzeitig eines der besten, wie unabhängige Tests und Auszeichnungen beweisen. Und weil ich für mein neues FourThirds-System weder eine passende Vorsatzlinse noch einen Zwischenring besaß, war angesichts dieses Preis-Leistungsverhältnisses die Sache (im Sommer 2007) schnell für mich klar.
The Olympus Zuiko 35mm f3.5 Dwas my first dedicated macro lens, and at the same time the only lens I've bought twice. More about this below. Macro photography has always fascinated me. Due to the high cost of the special lenses I've always done it with a close-up lens or extension tubes (and mostly the results of these have met my expectations). With this lens, however, it is a totally different thing. It's really one of the least expensive macro lenses you can buy and simultaneously with respect to optical performance one of the best, as independent tests and awards prove. Because I neither had a close-up lens nor an extension tube for my new FourThirds system, and given this price-performance ratio, I didn't think twice about a purchase (this was in summer 2007).

Wie man oben sehen kann, ist ein Abbildungsmaßstab von 1:1 möglich, das heißt, dass man Objekte von der Größe des Sensors (17.3 x 13 mm) formatfüllend abbilden kann. Im oft gemachten Kleinbildvergleich bedeutet das einen Abbildungsmaßstab von 2:1! Damit sind schon spektakuläre Bilder möglich, man muss aber ein bisschen üben und dabei mit der Schärfentiefe spielen. Ich habe hier mal zwei Beispiele mitgebracht:
As you can see above, a reproduction ratio of 1:1 is possible, which means that one can image objects of the size of the sensor (17.3 x 13 mm) full frame. Talking about 35mm equivalent this means a reproduction ratio of 2:1! With that, spectacular images are possible, but you have to practice a bit and play with the depth of field. I'll show two examples:
Das Objektiv macht wirklich Spaß, es ist aber kein Objektiv für jede Gelegenheit. Der Autofokus ist relativ langsam und auch der Bildwinkel eines leichten Teles für nicht viele andere Zwecke günstig. Von der Brennweite her könnte man es  Portraitobjektiv vielleicht nutzen, dazu ist es aber zu lichtschwach. Aber ich kann es für die Makro-Fotografie wärmstens empfehlen und auch meine Tochter hat es zu ihrer Lieblingsoptik erkoren.
The lens is really fun, but it is not a lens for every occasion. The autofocus is relatively slow and the angle of view of this light telephoto lens might be used for not many other purposes. Because of the focal length, one could perhaps use it as portrait lens, but it is too slow normally. But I can recommend it for macro photography and even my daughter has chosen it as her favorite lens.

Wie man sich leicht aus günstigem Preis und niedrigem Gewicht ausrechnen kann, gibt es einen Nachteil, den man nicht leugen kann: das Ding ist fast komplett aus Plastik gebaut. Es kam wie es kommen musste: Das Gebilde aus Kamera und Objektiv fiel im ausgefahrenen Zustand runter und dann genau aufs Objektiv! Resultat: Die Optik steckte nun schief im Gehäuse und ließ sich auch nicht mehr einfahren. Ich habe es gleich zum Händler getragen und gefragt, was man da machen könne. Bei dem niedrigen Neupreis lohnt allerdings eine Reparatur nicht! Na, dann habe ich das Ding für mich abgeschrieben und mich innerlich schon auf einen Neukauf eingestellt und bin dann mit roher Gewalt rangegangen. Ich hab die Optik mit der Hand einfach brutal wieder an ihren Platz geschoben, es machte laut Kracks, dann saß das Ding aber wieder da wo es hingehört. Zu meiner großen Überraschung funktionierte es danach an der Kamera wie vorher! Trotzdem habe ich später (Sept. 2009) dieses Objektiv neu gekauft und das gebrauchte als defekt verkauft.
As one can easily derive from low cost and low weight, there is a drawback which can not gainsay it: the thing is made almost entirely of plastic. It came as it had to: camera with lens fell down (in the extended state) and it exactly hit the lens! Result: The optical system now stuck crooked in the tube and did not even move anymore. I took the lens to the dealer and asked what they could do about it. Due to the low original price it was not worth a repair! Well, because I wrote off the thing and already considered a new purchase, I decided to try a repair by brute force. I took the inner tube with the hand and just brutally pushed it back into place. With a loud "cruck" the thing was sitting back where it belongs. Much to my surprise it worked then at the camera as it was! Nevertheless, I later (Sept. 2009) bought this lens new and sold the used one as defect.

2010-12-19

Olympus E-420

 
Nach meinem Einstieg ins FourThirds-System mit dem Kauf der Lumix L1 im November 2006 und später weiteren Objektiven habe ich mich natürlich auch mit Olympus und deren Produkten beschäftigt. Insbesondere die Objektive hatten es mir angetan, Leica/Panasonic hatten ja nicht so viele zu bieten. Ich habe schnell festgestellt, dass ich mit dem System eine gute Wahl getroffen hatte. Wirklich exzellente Objektive gibt es von Olympus, aber auch die dazugehörigen Kameras haben eine spezielle Qualität. Die E-4x0-Serie ist z.B. immer noch die kompakteste DSLR auf dem Markt. 
Die E-420 hier habe ich anfang Juni 2008 meiner Frau zum Geburtstag geschenkt (inkl. Double-Zoomkit 14-42 und 40-150). Die Kamera war damals neu auf dem Markt und löste gerade ihre Vorgänger E-400 und E-410 ab, die beide noch zu haben waren. Trotzdem war der Double-Zoom-Kitpreis von ca. 600 € verglichen mit meiner Lumix L1 ein Schnäppchen. Und das trotz besserem 10.1 MP Sensor (L1: 7.5 MP) und verbessertem Liveview. 
Über die Kamera selbst findet man viel im Netz, z.B. hier oder hier. Es ist wirklich eine tolle Kamera, die heute noch fast täglich bei uns im Einsatz ist, trotz neuerer Alternativen. Insbesondere meine Tochter freundet sich immer mehr mit ihr an und hat schon einige hübsche Fotos damit gemacht.

2010-12-11

Praktica Luxmedia 8403

Das ist schon die dritte (!) Digitalkamera meiner Tochter, nach der Jenoptik JD C350 (die man nicht wirklich zählen darf) und der Fujifilm Finepix A345. An letzterer gab es insbesondere den hohen Strombedarf zu bemängeln, was zu ständig leeren Batterien führte. Meine Tochter hat Anfang 2009 noch von Weihnachten etwas Geld gespart und mich überredet, mit ihr eine neue Kamera zu kaufen. Inzwischen war das Megapixelrennen bei den Kompakten rasant weitergegangen und bei den Topmodellen bei z.T. über 10 MP angekommen. Ich bin mit meiner Tochter also zu einem großen Elektronik-Diskounter gegangen und hab dort die Modelle und deren Ausstattung unter die Lupe genommen. Diese Vorjahres-Praktika mit "nur" 8MP gab's für 109 € und war wirklich gut ausgestattet.
Ein optisches 3-fach Zoom von 34-102 mm (KB equ.), ein klasse 3-Zoll Display, übersichtliches Menü, Li-Ionen Akku mit recht langer Laufzeit, SD-Karte, Video-Funtion und vieles mehr passen einfach. Das i-Tüpfelchen, was für die Kamera sprach ist eine Panaroma-Funktion, die ich bisher an keiner anderen kamera gesehen habe: einfach drei Bilder nacheinander machen (im Display wird ein Teil des alten Bildes eingeblendet) und die Kamera setzt das Panorama selbst zusammen.
Das Ganze für einen super Preis, die 8MP Konkurrenz mit Markennamen wie Nikon, Olympus, Panasonic etc. waren bei ähnlicher Ausstattung 50% teurer. Meine Tochter hatte lange Spaß an der Kamera, auch ich habe sie mal als kompakte immerdabei-Knippse für eine Dienstreise nach Korea ausgeliehen. Hier mal ein von der Kamera gerechnetes  Panorama als Beispielfoto (im Kaiserpalast in Seoul, Korea) :
Die ehemalige Ostblock-Marke Praktica gibt übrigends nur ihren "guten" Namen her, gebaut wurde die Kamera wie die meisten heutigen Digitalkameras in China. Die dahinter stehenden Firmen residieren meist in Taiwan. Diese meist unbekannten Firmen exportieren in diesem Jahr ca. 55 Millionen der insgeamt 140 Millonen Digitalkameras, das sind 40% des Weltmarktes. Tendenz: steigend.