2015-01-02

Lytro Review (Teil 6 - Bildqualität)


Man konnte es schon an den anderen Beispielen sehen, die Bildqualität der Lytro ist nicht überragend, eigentlich sollte man sagen: sie ist schlecht! Natürlich hat das Projekt Lichtfeldkamera mit ein paar Umständen zu kämpfen, die es nicht erlauben aus dem Stand die Bildqualität zu erreichen, die man von heutigen multi-Megapixel Digitalknippsen gewöhnt ist (einschließlich der allgegenwärtigen Smartphones!). Die Tiefen- und 3D-Informationen, die die Kamera mit ihrem Konzept aus den Sensordaten gewinnt, kosten ca. 66% der physikalischen Auflösung des ansonsten recht leistungsfähigen Aptina MT9F002 Sensors, dummerweise werden dessen 14 MP (Rechteck-) Auflösung zusätzlich noch auf ein 10.7 MP-Quadrat beschnitten. Exportiert man schlussendlich mit Lytro Desktop ein (nachträglich fokussiertes) JPEG, bleiben mickrige 1080x1080 Pixel (1 MP) übrig. Das ist heute nichtmal mehr am Computer ansehnlich, insbesondere wenn man mit der Bildschärfe spielen will, denn eigentlich ist ALLES irgendwie unscharf. Das fällt besonders bei Aufnahmen auf, bei denen eigentlich alles scharf sein sollte, wie zum Beispiel das Haus bei meinen Beispielen (gute Beleuchtung, alle Objekte weit weg).

Lytro Olympus PEN PL-1 Nikon Coolpix 3400
Lytro Olympus PEN PL-1 Coolpix
skaliert auf
1080x1080 px ->
Olympus PL-1 (1080px) Coolpix 1080px

Ich habe mir heute den Spaß gemacht und die Lytro in zwei Situationen gegen die Olympus PEN PL-1 (12 MP, mit Lumix G 40 f/1.7) und meine älteste noch funktionierende Digitalkamera Nikon Coolpix 3400 (4 MP, von 2003) antreten lassen. Bitte selbst schauen (Klick auf die Bildchen macht sie groß...). Interessanterweise ist es nicht die Auflösung alleine, die bei der Lytro für Frust sorgt. Das zeigt die mittlere Bilderzeile, wo ich die Aufnahmen von der Olympus und der Nikon auf 1080x1080 Pixel runterskaliert habe. Beide sind deutlich besser als das Bild der Lytro. Letzteres enttäuscht mich doch sehr. Ich wusste, dass ich mich auf 1 MP bescheiden muss, auch wenn Lytro seine Kunden mit nichtsagenden 11 Megarays hinters Lichtfeld führt. Das dann noch schlechte Bildqualität obendrauf kommt, hatte ich nicht erwartet. Ich weiß nicht, ob ich zu kritisch hier bin, aber mir macht das Fotografieren mit dem Ding immer weniger Spaß.

Hier zum weiterlesen, die anderen Teile meiner Review-Serie:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen